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GrammatikPersonalpronomen (Neutrum)

Nebenformumgangssprachlich ’s · Personalpronomen (in unbetonter Stellung)

Aussprache

Wortbildung mit ›es‹/›’s‹ als Binnenglied: Vergeltsgott · mit ›es‹/›’s‹ als Grundform: ihm

Mehrwortausdrücke es dick haben · es dick hinter den Ohren haben · es dicke haben · es draufhaben · es faustdick hinter den Ohren haben · es nicht dicke haben · es nicht so dick haben · es nicht so dicke haben

Bedeutungsübersicht

  1. I. mit Beziehung auf eine Bezugsgröße
    1. 1. Bezeichnung für eine besprochene Person oder Sache neutralen Geschlechts
    2. 2. weniger nachdrücklich als ²das
    3. 3. weniger nachdrücklich als ²das
    4. 4. dient der Hervorhebung und Satzbelebung
  2. II. ohne Beziehung auf eine Bezugsgröße
    1. 1. als formales Subjekt zur Bezeichnung unpersönlicher Vorgänge
    2. 2. verweist auf eine Situation, deren Art durch das (folgende) Prädikatsnomen charakterisiert wird
    3. 3. in festen Verbindungen mit Verben, als formales Objekt

eWDG

Bedeutungen

I.

Grammatik: mit Beziehung auf eine Bezugsgröße

1.

Bezeichnung für eine besprochene Person oder Sache neutralen Geschlechts

Grammatik: im Nominativ

Beispiele:

wer hat das Kind zuletzt gesehen? Es wird seit zwei Tagen vermisst

wo ist das Messer? Es liegt auf dem Tisch

als wir über das Gebirge flogen, war es noch von Schnee bedeckt

Das Mädchen servierte. Es trug einen schwarzen Rock [ DürrenmattVersprechen15]

Mein Leipzig lob ich mir! / Es ist ein klein Paris und bildet seine Leute [ GoetheFaustI 2172]

dient zur Wiederaufnahme einer unmittelbar vorhererwähnten, nachdrücklich genannten Person oder Sache

Beispiel:

dieses Geheimnis, es brannte ihm auf der Seele

Grammatik: kann sich auch, meist um Spannung hervorzurufen, auf eine später genannte Person oder Sache beziehen

Beispiel:

was hat es dir getan, dieses kleine Geschöpf?

Grammatik: im Akkusativ

Beispiele:

wann bekomme ich das Geld? Ich brauche es nötig

das kleine Mädchen ist verunglückt, ein Auto hat es umgerissen

es mit nach Hause zu nehmen, das Fischzeug, das ging nicht [ SchnurreRechnung26]

Grammatik: gelegentlich auch nach Präposition

Beispiele:

wo nun immer das verängstigte Tier 'ne Schar johlender Landser passierte, da brach so ein Hagel von Wurfgeschossen über es rein [ SchnurreRechnung75]

[ein junger Arzt] kannte das Mädchen von Kindheit an und hielt sein Auge auf es gerichtet [ G. Hauptm.Quint1,217]

2.

weniger nachdrücklich als ²das

es ist, sind

Grammatik: bezieht sich auf ein Maskulinum, Femininum oder einen Plural

Beispiele:

ich kenne seinen Vater, es ist ein bedeutender Mann

hier wohnte seine Schwester, es war eine bekannte Ärztin

wer hatte eben geklopft? Es war die neue Mitarbeiterin

in der Dunkelheit erkannten sie einige Gestalten, es schienen die Gesuchten zu sein

ihre Mutter war Schauspielerin, und sie ist es, wird es auch

ist er dein Vorgesetzter? Er ist es

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? / Es ist der Vater mit seinem Kind [ GoetheErlkönig]

Ich bin’s, der auf sie wartet […] ich bin’s, der ein Zeichen braucht [ FrischStiller559]

Harry kann niemals wieder ganz zum Wolfe werden, und würde er es, so […] [ HesseSteppenw.4,249]

Grammatik: bezieht sich auch auf ein vorhergenanntes Adjektiv oder Partizip

Beispiele:

er war glücklich, und sie war es auch

sie ist froh, und ich bin es doppelt

bist du jetzt überzeugt? Ja, ich bin es

Man war angekommen und war es nicht [ Th. MannTod in Venedig9,473]

3.

weniger nachdrücklich als ²das

a)

Grammatik: bezieht sich auf den Inhalt eines vorhergehenden Satzes

Beispiele:

er hat gelogen, will es aber nicht wahrhaben

wir sollen Ende der Woche mit der Arbeit fertig werden, ich halte es aber für ausgeschlossen

sie ist nicht gekommen, ich hatte es mir schon gedacht

wenn er mich dabei unterstützt, so geschieht es sicher aus eigenem Antrieb

ich komme zwar viel in der Welt herum, aber es macht mir keine Freude mehr

Vielleicht haben sie drinnen noch ein zweites Exemplar – es sollte mich wundern [ JensMann7]

b)

Grammatik: bezieht sich auf den Inhalt eines folgenden Satzes

Beispiele:

es hat uns geärgert, dass der neue Apparat so schnell kaputt war

es wundert mich, freut mich, gefällt mir, erfüllt mich mit Stolz, ist gut, dass …

es ist beschlossen, dass wir zu ihm gehen

mir ist es lieb, dass ihr morgen nicht kommt

es ist herrlich, in der warmen Frühlingssonne zu sitzen

es ist nicht auszudrücken, was er geleistet hat

Es, es, es und es, es ist ein harter Schluss, / weil, weil, weil und weil, weil ich aus Frankfurt muss [Volkslied]

Auch wenn es Sie in Erstaunen setzen wird: diesen Zwangsaufenthalt verdanken Sie nur Ihrer vollkommenen Schuldlosigkeit [ S. LenzZeit7]

Es tut mir lang schon weh, / Daß ich dich in der Gesellschaft seh [ GoetheFaustI 3469]

Grammatik: kann im Akkusativ wegfallen

Beispiele:

alle wussten (es), dass ein Unrecht geschehen war

wir konnten (es) nicht fassen, dass er so plötzlich gestorben war

sie stritten (es) ab, bei dem Unfug beteiligt gewesen zu sein

sie muss (es) sich gefallen lassen, wenn …

Man spürt es bald nicht mehr, wie abscheulich man lebt [ MusilMann914]

c)

gehoben dessen

Beispiele:

ich bin es müde, überdrüssig, satt, mit ihm zu streiten

gehen wir, ich bin es zufrieden!

Mein Vater wurde es schließlich müde, die zahlende Rolle eines Emporkömmlings zu spielen [ Lernet-HoleniaGraf16]

4.

dient der Hervorhebung und Satzbelebung

Grammatik: kündigt das eigentliche Subjekt an

Beispiele:

es kommt der Postbote

es meldeten sich immer neue Gäste an

es hat mich jemand gerufen

es sind nicht alle Schlangen giftig

es ist bitterer Hohn, der mich erfüllt

es finden sich immer Leute, die …

es war einmal (= Eingangsformel des Märchens) eine Königstochter, ein Schneiderlein

es lebe der König!

es möge dir stets Gesundheit beschieden sein!

Es ist alles schon einmal dagewesen [ S. LenzZeit54]

Es schaute Kindheit und Mutter zart und verklärt wie ein fernes, unendlich blau entrücktes Stück Gebirge herüber [ HesseSteppenw.4,332]

Es führt kein andrer Weg nach Küßnacht [ SchillerTellIV 3]

Es war Hanna, die nicht heiraten wollte [ Frischhom*o faber69]

II.

Grammatik: ohne Beziehung auf eine Bezugsgröße

1.

Grammatik: als formales Subjekt zur Bezeichnung unpersönlicher Vorgänge

a)

Grammatik: bei Verben, die Witterungsvorgänge bezeichnen

Beispiele:

es regnet, donnert, blitzt, friert, taut

gestern hat es geschneit, gehagelt

es dunkelt, dämmert, tagt

b)

Grammatik: bei Verben, die in unpersönlicher Konstruktion Vorgänge im Menschen und in seiner Umwelt bezeichnen

Beispiele:

es grünt und blüht in der Natur

es klopft, spukt, raschelt, knistert

es brennt!

Tür zu, es zieht!

es schlägt

heute gibt es Regen

es gefällt uns hier

es handelt sich um Folgendes: …

es graut mir

es steht schlimm mit ihm

wie geht es?

es friert mich, mich friert’s

veraltet, dichterisch es hungert mich, mich dürstet es

Im Speiseaufzug rumpelte es [ HartungWunderkinder194]

c)

gehoben, dichterisch

Grammatik: kann auch bei sonst persönlich gebrauchten Verben verwendet werden, um einen Vorgang unpersönlich erscheinen zu lassen

Beispiele:

es drängt mich, Ihnen aufrichtig zu danken

»Aber Sie streben doch ein Ziel an, Hans?« […] »Es strebt. In mir. Durch mich« [ MusilMann497]

auf wilden anstrengenden Reisen riß es mich aufs neue durch die Welt [ HesseSteppenw.4,254]

Und sieh! und sieh! an weißer Wand, / Da kam’s hervor, wie Menschenhand [ HeineBelsazar]

d)

Grammatik: bei passivischer Konstruktion

Beispiele:

es wurde gesungen und getanzt

es muss geschieden sein

es darf nicht geraucht werden

Es wurde früher als gewöhnlich zu Mittag gegessen [ Th. MannKröger9,262]

e)

es + Verb + »sich« + Modalbestimmung

Grammatik: bei reflexivem Gebrauch

Beispiele:

es wohnt sich gut in diesem Stadtteil

es arbeitet sich nicht gut mit diesem Material

es schreibt sich schlecht auf diesem dünnen Papier

Grammatik: oft in Verbindung mit »lassen«

Beispiele:

es lässt sich gut mit ihm leben

umgangssprachlichhier lässt es sich (gut) aushalten

2.

verweist auf eine Situation, deren Art durch das (folgende) Prädikatsnomen charakterisiert wird

Grammatik: als formales Subjekt

Beispiele:

es ist spät, früh, kalt, heiß, dunkel

es ist Tag, wird Abend, Herbst

es ist zehn Uhr

es war halb sieben geworden

es ist ein Jammer

wenn es so kalt bleibt, fahren wir nicht an die See

hier ist es zum Ersticken

Es muß doch Frühling werden [ GeibelHoffnung]

Der liebe Gott schaltete den Regen aus. Knips, eine kleine Drehung, und still war es [ HartungWunderkinder123]

3.

Grammatik: in festen Verbindungen mit Verben, als formales Objekt

Beispiele:

sie meint es, hat es gut, nimmt es ernst, genau

wir haben es mit ihr aufgenommen

er hat es weit gebracht

sie haben es zu weit getrieben

ich habe es eilig!

wir können es ihm nicht recht machen

umgangssprachlicher bekam es mit der Angst zu tun

umgangssprachlichsie hat es auf ihn abgesehen

umgangssprachlicher will es nicht mit uns verderben

umgangssprachlichsie hat es im Magen

umgangssprachlichwer hat es ihm eingetränkt?

salopp der hat es ihm gesteckt!

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

er · es

er es Pers.pron. m. n. der 3. Pers. Sing. Ahd. ir, er ‘er’, , ‘es’, mhd. er, , asächs. it ‘es’, anord. (runisch) is, ‘er’, got. is ‘er’, ita ‘es’ sind verwandt mit aind. idám ‘es’, lat. is ‘der(jenige), dieser, er’, id ‘das(jenige), dieses, es’, lit. jìs ‘er, sie’, air. ē ‘er’ (wohl aus *eis), so daß ein Pronominalstamm ie. *ei-, *i-, daneben wohl auch ie. *e- anzusetzen ist. Für das Germ. wird im Nominativ Sing. Mask. ein allen Sprachen ursprünglich gemeinsames *is, *iz bzw. *ez angenommen; jedoch sind im Asächs. und Aengl. *iz, *ez in schwachtoniger Stellung zu *ē̌, *ī̌ geworden und durch anlautendes h- aus dem Demonstrativpronomen germ. *hi- (z. B. in ahd. *hiu tagu, s. heute) gestützt worden, daher asächs. hē̌, hī̌ ‘er’, mnd. , aengl. hē̌ ‘er’, engl. he. Das gleiche h- erscheint in anord. hann ‘er’ (aus hānn, *hānʀ, dessen Wortkern *ānn, *ānʀ wohl aus germ. *jainaz, vgl. got. jains, s. jener, hervorgegangen ist). Die Anrede Er (17. Jh.) beruht auf dem Einfluß frz.-ital. Höflichkeitssprache und steht stellvertretend für Herr und dgl. Im 18. Jh. wird sie ersetzt durch Sie (s. sie), während Er Anrede sozial niedrigstehender Personen wird.

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es an der Zeit finden
es an der Zeit halten
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es bei etw. bewenden lassen
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